Was sind die Unterschiede zwischen Hartholzbriketts und Weichholzbriketts?

In der Welt der Holzbriketts hat sich eine neue Definition und Kategorisierung durchgesetzt: Hartholzbriketts und Weichholzbriketts. Das dicht gepresste Holz wird immer seltener nach ihrer Farbe “dunkel” oder “hell” unterteilt, sondern immer häufiger nach dem Ursprung ihrer Farben, nämlich die Härte des verarbeiteten Holzes (diese Härte bestimmt maßgeblich die Farbe der Holzbriketts, mehr dazu im Beitrag “Was sind die Unterschiede zwischen hellen und dunklen Holzbriketts?“).

Doch alles von Anfang. Um die Definition und Unterscheidung von Weichholzbriketts und Hartholzbriketts wirklich verstehen zu können, ist im ersten Schritt wichtig zu begreifen was Holzbriketts sind und woraus sie eigentlich bestehen. Wie in unserem ausführlichen Artikel “Alles über Holzbriketts” beschrieben sind Holzbriketts nichts anderes als Holzspäne (bzw. manchmal auch Sägemehl), welches mittels dem Brikettierung-Verfahren (ganz dichtes mechanisches Zusammenpressen) in eine spezielle Form gebracht wird (rund, eckig, mit oder ohne Loch).

Somit fassen wir kurz zusammen: Holzbriketts werden aus den Spänen von Holz hergestellt.

Dieses Holz, das in diesen Holzbriketts verarbeitet ist, ist daher alles entscheidend. Denn Holz ist nicht gleich Holz. Unterschiedliche Holzarten gibt es genauso viele wie es unterschiedliche Arten von Bäumen gibt. Jede Baumart hat ein anderes Holz. Und noch entscheidender ist die Erkenntnis, dass das Holz jeder Baumart unterschiedliche Eigenschaften in der Verbrennung aufweist: Das Holz des Laubbaums Buche brennt beispielsweise anders, als das Holz einer Tanne.. usw.

Fassen wir somit im zweiten Schritt zusammen: Holzbriketts werden aus dem Kernholz von Bäumen hergestellt und jede Baumart hat unterschiedliches Holz, das wiederum unterschiedliche Eigenschaften in der Verbrennung hat.

Wenn man nun im Selbstexperiment das Holz aller möglichen Baumarten hernehmen würde und es selbst im Ofen verbrennt und testet, wird man aus seinen eigenen Erfahrungswerten zu einem wichtigen Schluss kommen: Das Brennverhalten, die Dauer und die freigesetzte Wärme jedes Holzes lässt sich ganz grob kategorisieren. Es gibt Holzarten, die sind sich sehr ähnlich – die Unterschiede sind teilweise verschwindend gering. Es gibt Holzarten die brennen tendenziell lang, geben dafür weniger Wärme ab und auf der anderen Seite gibt es Holzarten die schnell und starke Wärme abgeben, aber dafür kürzer brennen. Erstaunlicherweise korrelieren die größten Unterschiede mit einer Eigenschaft, nämlich mit der “Härte” des Holzes. Alle Holzarten, die per wissenschaftlicher Definition “weich” sind, haben sehr ähnliche Eigenschaften, und alle Holzarten die “hart” sind, haben auch ebenso sehr ähnliche Eigenschaften.

Um nun zu verstehen, was die Unterschiede zwischen Hartholzbriketts und Weichholzbriketts sind, müssen wir daher zunächst jede Holzart in Weichholz und Hartholz einteilen, um im zweiten Schritt uns die Eigenschaften des Holzes der einzelnen Baumarten anzuschauen.

Welches Holz ist hart und welches Holz ist weich?

Bei der Einteilung der Holzarten in weich und hart verlassen wir uns auf Experten und Wissenschaftler im Bereich der Forstwirtschaft, die uns genau sagen können wie es um die Festigkeit des Holzes einzelner Baumarten steht.

Experten können die Härte des Holzes anhand ihrer Darrdichte bestimmen, daher der Rohdichte des Holzes bei 0 % Holzfeuchtigkeit. Umso höher die Rohdichte bzw. um so enger die Gefäßstruktur ist, um so härter ist das Holz. Ab einer Darrdichte größer als 550 kg pro Kubikmeter spricht man von Hartholz, bei weniger von Weichholz.

BaumartDarrdichteFestigkeit des HolzesBaumart Kategorie
Zirbelkiefer400 kg / m³Weichholz (Zirbelkiefer hat das weichste Holz)Nadelbaum
Tanne550 kg / m³WeichholzNadelbaum
Pappel550 kg / m³WeichholzLaubbaum
Fichte550 kg / m³WeichholzNadelbaum
Espe550 kg / m³WeichholzNadelbaum
Douglasie550 kg / m³WeichholzNadelbaum
Erle550 kg / m³WeichholzLaubbaum
Kiefer550 kg / m³WeichholzNadelbaum
Kastanie550 kg / m³WeichholzNadelbaum
Linde550 kg / m³WeichholzLaubbaum
Weide550 kg / m³WeichholzLaubbaum
Lärche550 kg / m³WeichholzNadelbaum
Robinie560 kg / m³HartholzLaubbaum
Buche560 kg / m³HartholzLaubbaum
Eiche560 kg / m³HartholzLaubbaum
Esche560 kg / m³HartholzLaubbaum
Ulme560 kg / m³HartholzLaubbaum
Birke560 kg / m³HartholzLaubbaum
Ahorn560 kg / m³HartholzLaubbaum
Hasel-Baum560 kg / m³HartholzLaubbaum
Schwarzkiefer560 kg / m³HartholzNadelbaum
Hainbuche750 kg / m³Hartholz (Hainbuche hat das härtestes Holz)

Wenn wir uns die oben stehende Tabelle anschauen und ein wenig analysieren, können wir einen zweiten groben aber interessanten Zusammenhang feststellen: Weichholz haben vorwiegend Nadelbäume und Hartholz ist gehäuft bei Laubbäumen vorzufinden.

Nützliches Take-Away: Wenn in der Produkt Spezifikation der Holzbriketts-Zusammensetzung so etwas steht wie “100% Nadelholz”, bedeutet es, dass es sich im Grunde bei diesem Holzbrikett um Weichholzbriketts handelt.

Die obere Tabelle hilft uns jetzt schnell und professionell festzustellen, ob es sich beim verarbeiteten Holz im Holzbriketts um Weichholz oder Hartholz handelt. Wir sind daher nun nicht mehr auf die Angaben des Herstellers angewiesen, der uns sagt, ob es sich beim vorliegenden Holzbrikett um Weichholzbriketts oder Hartholzbriketts handelt. Wenn beispielsweise steht “100% Fichtenholz”, wissen wir nun, dass es sich um Weichholzbriketts handelt. Dasselbe gilt natürlich auch bei der Zusammensetzung von Holzpellets! Denn auch bei Pellets ist das darin verarbeitete Holz ausschlaggebend.

Was genau bringt uns jetzt die Unterteilung in Hartholz und Weichholz?

Wir haben jetzt nun mehr oder minder herausgefunden welche Baumart “Hartholz” und welche “Weichholz” ist, aber warum schauen wir uns nicht einfach immer die einzelnen Baumarten und dessen Heizeigenschaften im Detail an?

Diese Frage ist berechtig. Grundsätzlich brauchen wir lediglich herausfinden welche Baumart im Holzbriketts verarbeitet ist und schauen uns im zweiten Schritt ganz konkret die Heiz-Eigenschaften genau dieser einen Baumart an. Warum dann die Unterteilung in Weichholz und Hartholz? Antwort: Weil diese Unterteilung die Komplexität verringert und eine genaue Detail-Betrachtung nicht notwendig ist. Die Unterschiede zwischen einzelnen Weichholz-Baumarten ist so marginal, dass ein konkreter Fokus auf die Baumart nur sinnlosen Aufwand bedeutet – Sowohl für den Konsument, als auch Hersteller und Händler. Dasselbe gilt für Harthölzer. Wir können daher locker formulieren: Alle Weichhölzer sind gleich (mit Fokus auf die Heiz-Anwendung) und alle Harthölzer sind gleich. Sie sind zumindest so gleich, dass eine Unterteilung in einzelne Baumarten nur sinnlos kompliziert wird.

Trotzdem zur Vollständigkeit muss gesagt werden: Es gibt einzelne Baumarten, die sich am Markt besonders aufgrund ganz spezifischer Eigenschaften hervorgetan haben. Beispielsweise zählt Buchenholz zu einer dieser besonderen Holz-Gattung, das zwar auch grundsätzlich Hartholz ist, aber besonders für den häuslichen Heizbedarf (vor allem im Bezug auf sein Preis/Leistungs Verhältnis) sehr gut geeignet ist. Ebenso ist Fichtenholz eine besondere Holzart, da sie einen besonders hohen Heizwert hat und schnell entzündet. Bei Holzbriketts ist es auch interessant, dass man durch die Qualität der Herstellung selbst viel an Leistung noch gewinnen kann und sich nicht nur auf die Holzart verlassen muss. Es gibt Hersteller die es schaffen beispielsweise die Vorzüge von Fichtenholz (hoher Heizwert, schnelle Entzündung) mit einer langen Brenndauer zu kombinieren, weil sie die Produktion optimiert haben (besondere Verfahren, Beimischung von einigen Prozent Hartholz ..etc.). Zu diesen besonderen Weichholzbriketts Produkte zählen beispielsweise die Holzbriketts Produkte in unserem Verkaufssortiment. Eine genaue Analyse einzelner Holzbriketts Produkte finden Sie ganz unten auf dieser Seite. Hier wollen wir nochmals im Detail auf die kombinierten Eigenschaften eingehen und wie einzelne Hersteller es schaffen das beste aus den Holzbriketts herauszuholen.

Aber um wirklich zu verstehen was ein Holzbriketts besonders macht und was denn eigentlich “gute” Werte sind, ist es wichtig einiges an Grundwissen zu erfahren. Nachdem Sie diesen Artikel fertig gelesen haben, sind sie selbst in der Lage ab sofort die Qualität von Holzbriketts selbst zu beurteilen. Deshalb nun weiter in der Erklärung:

Eigenschaften von Weichholz und Hartholz

Im Artikel “Was sind die Unterschiede zwischen hellen und dunklen Holzbriketts?” sind wir grob auf die Eigenschaften (Heizwert..etc.) einzelner Baumarten eingegangen. In diesem Artikel möchten wir jedoch alles im Detail betrachten und die Werte abstrahieren, um aufzuzeigen in welchen Bereichen sich Weichholz und Hartholz durchschnittlich bewegt. Aus diesem Grund sind die Eigenschaften von “Weichholz” und “Hartholz” immer als Tendenz zu sehen. Hierbei betrachten wir nämlich nur das Holz des Baumes selbst und nicht die verarbeitete Variante der Holzbriketts. Werte von Holzbriketts sind abhängig vom tatsächlichen Mix (manchmal wird auch Hartholz in Weichholzbriketts beigemischt, um die Glut Bildung zu verbessern ..etc.), vom Verfahren der Brikettierung, von der Form, von der Auswahl der Holzspäne, aber auch von der Intensität der Pressung. Auch wenn beispielsweise Weichholz bestimmte Werte aufweisen, können spezielle Holzbriketts von Herstellern überaus bessere Wert erzielen und mit den Stärken von Hartholz mithalten und umgekehrt. Das liegt jedoch an der Qualität des Holzbriketts und nicht an der Beschaffenheit vom Weichholz selbst. Für die Grundlagen ist es aber wichtig im ersten Schritt ein Gefühl für die Eigenschaften von Hartholz und Weichholz zu bekommen:

Detail Betrachtung einzelner Baumarten

Um die Tendenzen von Weichholz-Baumarten und Hartholz-Baumarten zu erkennen, schauen wir uns die Werte ausgewählter Baumarten an und nehmen den Durchschnitt her. Bei den Harthölzern wählen wir folgende häufigen Arten: Eichenholz, Buchenholz, Robinienholz, Eschenholz, Ahornholz, Birkenholz, Ulmenholz und Kirschholz. Bei den Weichhölzern betrachten wir Kastanienholz, Lärchenholz, Kiefernholz, Douglasienholz, Erlenholz, Lindenholz, Fichtenholz, Tannenholz, Weidenholz und Pappelholz.

In Bezug auf die Gegenüberstellung der einzelnen Holzarten nehmen wir unter anderem die Klassifizierungen einer Studie der UtahState University Forestry Exention über Heizen mit Holz (Wood Heating). Forestry Exention bezeichnet hierbei eine Disziplin die wissenschaftliche Analysen mit praktischen Anwendungen kombiniert. Werte die bei unserer Gegenüberstellung der einzelnen Baumarten daher herangezogen werden sind Brennwert, Rauchbildung, Funkenbildung, Glut Bildung, Brenndauer, Geruch/Duft und Einfachheit des Anzündens. Also alles Werte, die für den Heiz-Anwender eine Relevanz haben.

Bevor wir uns die Tabelle ansehen noch eine kurze Erklärung der einzelnen Eigenschaften und warum Sie für eine gute Beurteilung fürs Heizen wichtig sind:

  • Brennwert: Wie viel “Wärme” bekomme ich pro Kilogramm des Holzes der Baumart bei 0% Wassergehalt? Umso höher umso besser fürs Heizen
  • Rauchbildung: Wie stark bildet sich der Rauch beim Verbrennen – im relativen Vergleich? Umso niedriger umso besser fürs Heizen, da ich so wenig Rauch wie möglich beim Verbrennen möchte
  • Funkenbildung: Wie viel Funken sprühen beim Verbrennen? Umso niedriger umso besser für die Heiz-Anwendung, da ich im Haushalt keine Funken brauche
  • Glut Bildung: Wie gut wird Glut gebildet? Das ist ausschlaggebend für die Brenndauer, denn umso besser die Bewertung, umso besser fürs Heizen, da Glut den Raum länger warm hält
  • Brenndauer: Steht im direkten Zusammenhang mit der Fähigkeit zur Glut Bildung. Umso länger und besser die Glut hält, umso länger lässt sich damit einen Raum beheizen.
  • Geruch/Duft: Wie gut riecht das Holz beim Verbrennen? Umso besser das verbrannte Holz riecht, umso besser fürs Heizen, da Gestank im Haushalt unerwünscht ist
  • Einfachheit des Anzündens: Wie leicht lässt sich das Holz entzünden? Umso besser die Bewertung, umso besser fürs Heizen, da wenig Zündhilfen notwendig werden

Im Anschluss versuchen wir Gemeinsamkeiten der einzelnen Werte für die Gesamtheit “Hartholz” und “Weichholz” zu analysieren und zusammenzufassen.

BaumartHolzartBrennwertRauchbildungFunkenbildungGlut BildungBrenndauerGeruch/DuftEinfachheit des Anzündens
Buchenholz
Hartholz
5,0 kWh / kg (Kollmann 1981)WenigWenigSehr gutSehr langGutSchwer
Robinienholz
Hartholz
5,0 kWh / kg (Kollmann 1982)WenigWenigSehr gutSehr langMittelSchwer
Eschenholz
Hartholz
5,0 kWh / kg (Kollmann 1982)WenigWenigGutLangMittelMittel
Ahornholz
Hartholz
4,9 kWh / kg (Kollmann 1982)WenigWenigSehr gutSehr langGutMittel-
Ulmenholz
Hartholz
5,0 kWh / kg (unbekannt)MittelWenigGutLangMittel bis gutMittel
Kirschholz
Hartholz
5,0 kWh / kg (Kollmann 1982)WenigWenigSehr gutSehr langSehr gutSchwer
Eichenholz
Hartholz
5,0 kWh / kg (Kollmann 1981)WenigWenigSehr gutSehr langGutSchwer
Birkenholz
Hartholz
5,0 kWh / kg (Kollmann 1982)MittelWenigGutLangMittelEinfach
Erlenholz
Weichholz
5,0 kWh / kg (Kollmann 1982)Viel–MittelGutLangMittelMittel (?)
Weidenholz
Weichholz
4,5 kWh / kg (Kollmann 1982)WenigWenigSehr schlechtSehr kurzMittelSchwer-
Pappelholz
Weichholz
5,0 kWh / kg (Kollmann 1981)Viel-VielSchlechtKurzSchlechtEinfach-
Kastanienholz
Weichholz
5,2 kWh / kg (Kollmann 1982)WenigWenigSehr schlechtSehr kurzMittelEinfach-
Lindenholz
Weichholz
5,2 kWh / kg (Kollmann 1982)MittelWenigSehr schlechtSehr kurzGutEinfach-
Lärchenholz
Weichholz
5,2 kWh / kg (Kollmann 1982)Mittel-VielSchlechtKurzMittelEinfach-
Douglasienholz
Weichholz
5,3 kWh / kg (Kollmann 1982)VielWenigSchlechtKurzMittelEinfach-
Tannenholz
Weichholz
5,3 kWh / kg (Kollmann 1982)MittelWenigSehr schlechtSehr kurzMittelEinfach-
Kiefernholz
Weichholz
5,2 kWh / kg (Kollmann 1981)MittelMittel bis vielSchlechtKurzGutEinfach
Fichtenholz
Weichholz
5,3 kWh / kg (Kollmann 1981)MittelVielSehr schlechtSehr kurzMittelSehr einfach

Exkurs: Brennwert und Heizwert

Der Heizwert und der Brennwert sind Messgrößen, die angeben wie viel Wärmeenergie sich aus einem Brennmaterial gewinnen lässt. Man muss konkret nicht verstehen wie er ensteht, sondern lediglich, dass ein hoher Wert mehr Energie pro verbrannten Kilogramms gibt. Da beispielsweise beim Verbrennen von Holz (bzw. Holzbrikett oder Pellets) auch das enthaltene Wasser verbrannt wird, kann diese Verbrennung von Wasser nicht als Energie genutzt werden (ausgenommen man hat einen speziellen Brennwert-Ofen, der das Wasser auch verwerten kann) – sie geht daher verloren. Wenn beispielsweise in einem Kilogramm Buchenholz 20% Wasser ist, dann ist die Wärmeenergie des verbrannten Holzes pro Kilogramm niedriger als wenn 0% Wasser enthalten ist (Wasser erhöht das Gewicht, aber bringt keine zusätzliche Wärme). Jene Messgröße die fiktiv annimmt, dass sich genau 0 % Wasser in dem Brennmaterial befindet, nennt man Brennwert. Der Heizwert hingegen bezieht das enthaltene Wasser (und zieht dadurch die verlorene Energie ab) ein. Der Heizwert ist somit immer niedriger als der Brennwert (oder zumindest gleich, wenn tatsächlich 0% Wasser enthalten ist!) Der Brennwert einer bestimmten Holzart ist immer dieselbe (Fichtenholz hat immer denselben Brennwert, egal ob im Pellet oder im Holzbrikett). Der Heizwert kann sich aber unterscheiden, weil dieser vom Gehalt des Wassers abhängig ist. Ein Holzbrikett auch Buchenholz mit 50% Wassergehalt hat einen niedrigeren Heizwert, als ein Holzbrikett aus Buchenholz mit 15% Wassergehalt. Eine Firma kann das Holz in einem Holzbrikett effizienter zusammenpressen (= weniger Wasser pro Kilogramm). So entstehen unterschiedliche Qualitäten bei Holzbriketts oder Pellets, die zwar alle beispielsweise Fichtenholz verarbeitet habe, aber die Pressung stärker oder schwächer sein kann. Es gilt: Der angegebene Heizwert eines Brennstoffs kann niemals höher sein als sein Brennwert.

Nützliche Anmerkung über Heizwert-Angaben: Wenn eine Firma angibt, dass der Heizwert ihrer beispielsweise 100% Buchenholzbriketts höher als 5,0 kWh/kg (= Brennwert von Buchenholz; siehe Tabelle oben) ist, dann ist das schlicht falsch. Höhere Heizwerte als der Brennwert des verarbeiteten Holzes sind nicht möglich, da sie weniger als 0 % Wassergehalt voraussetzen (und das ist nicht möglich). Höhere Heizwerte sind nur unter Beigabe von Zusatzstoffen möglich! Wenn eine Firma daher angibt, dass der Heizwert höher als Brennwert ist und sich zusätzlich brüstet, dass in ihren Holzbriketts kein Bindemittel oder andere Zusatzstoffe sind, dann ist das Betrug. Und falls eine Firma angibt, dass der Heizwert genau gleich dem Brennwert des zugrunde liegenden Holzes ist, dann ist das faktisch auch unmöglich. Das würde voraussetzen, dass genau 0% Wasser enthalten ist. Brikettier-Verfahren werden zwar immer hochwertiger, aber hier wäre es sinnvoll sich etwaige offizielle Messwerte zuschicken zu lassen (Im Zuge einer Zertifizierungen werden offizielle Datenblätter erstellt), bevor man dem verführerischen Angaben Vertrauen schenkt und sich von den “hochwertigen” Werten blenden lässt – denn die Wahrheit sieht meistens dann ganz anders aus. Manche Verkäufer wissen selbst nicht einmal den Unterschied zwischen Heizwert und Brennwert (zu diesem Ergebnis kamen wir im Zuge der Recherchen zu diesem Artikel). Sie schnappen irgendwo den Brennwert von einer Holzart auf und denken sich “meine Holzbrikett besteht auch aus dieser Holzart, dann geb ich mal diesen Brennwert als Heizwert an, weil das wirkt gut”. Firmen, die dann ehrlich und verantwortungsbewusst ihre echten Heizwerte angeben (die dann womöglich sehr gut sind!), wirkt es auf den ersten Blick schlechter, weil andere Firmen und Händler falsche Angaben machen.

Nochmals zusammengefasst: Der Heizwert einer bestimmten Holzart kann niemals höher sein als sein Brennwert (Brennwerte siehe in der oberen Tabelle). Heizwert-Angaben von Holzbriketts die gleich oder höher als der Brennwert sind, sind faktisch unmöglich und daher meistens falsch.

Weitere kleine Anmerkung über Heizwert-Angaben: Manchmal wird der Heizwert auch als Megajoule pro Kilogramm (MJ/kg) angegeben und nicht als Kilowattstunde pro Kilogramm (kWh/kg). Um trotzdem eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten empfehlen wir die Einheiten einfach umzurechnen. Hierbei empfehlen wir den Einheitenrechner von Unitjuggler: Kilowattstunden in Megajoule umrechen.

Die Erwähnung des Brennwerts bzw. Heizwert ist insofern wichtig, da sie beim Preis/Leistungsverhältnis eine wichtige Rolle spielen. Bekomme ich für 1 kg eines Holzes “mehr” Wärme, ist das grundsätzlich besser.

Aber nicht nur die Höhe der “Wärme” pro Kilogramm ist relevant, sondern auch wie lange das Brennmaterial brennt. Denn fürs kontinuierliche und kostengünstige Heizen macht es wenig Sinn, wenn ich zwar viel Wärme bekomme, aber dies nur für einige Sekunden (Beim Anheizen ist das jedoch anders!). Der ideale Brennstoff hat einen hohen Brennwert bzw. Heizwert und eine lange Brenndauer. Die Brenndauer wird indirekt über die Fähigkeit zur Glut Bildung bestimmt. Umso besser ein bestimmtes Holz Glut bilden kann, umso länger ist die Brenndauer und umso besser ist es fürs Heizen.

Analyse und Ergebnisse

Oben haben wir jetzt eine Reihe von Baumarten und dessen Werte im Detail aufgelistet. Im nächsten Schritten fassen wir nun alles in “Hartholz” und “Weichholz” zusammen und nehmen dabei die Durschnittswerte.

Eigenschaft (Durchschnitt)HARTHOLZWEICHHOLZ
Brennwert (Heizwert atro) Ø5,0 kWh / kg5,2 kWh / kg
Rauchbildung ØWenigViel
Funkenbildung ØWenigViel
Glut Bildung ØSehr gutSchlecht
Brenndauer ØSehr langkurz
Geruch/Duft ØGutMittel
Einfachheit des Anzündens ØSchwerEinfach

Wir können nun erkennen, das Hartholz und Weichholz in der Gegenüberstellung genau bei jene Eigenschaften, die eine hohe Relevanz fürs Heizen haben, völlig unterschiedliche Tendenzen aufweisen. Das einzige Merkmal das ungefähr bei beiden Holzarten gleich ist, ist der Geruch. Alle anderen Eigenschaften sind im Durchschnitt sehr unterschiedlich.

Stärken und Schwächen von Hartholz und Weichholz

Die Werte der oberen Tabelle fassen wir nochmals in einer direkten Stärken und Schwächen Gegenüberstellung zusammen, um die Unterschiede von Hartholz und Weichholz und damit auch die darauf basierenden Holzbriketts besser erfassen zu können:

Hartholz

Stärken von Hartholz
  • Sehr gute Glut Bildung = Lange Brenndauer
  • Wenig Funkenbildung
  • Geringe Rauchentwicklung
Schwächen von Hartholz
  • Niedrigere Wärmeabgabe pro verbranntem Kilogramm
  • Schwer zu entzünden

Weichholz

Stärken von Weichholz
  • Höhere Wärmeabgabe pro verbrannte Kilogramm
  • Einfach zu entzünden
Schwächen von Weichholz
  • Schlechte Glut Bildung = Kurze Brenndauer
  • Höhere Funkenbildung
  • Höhere Rauchentwicklung

Rein aus dieser analytischen Werte-Betrachtung können wir interpretieren, dass es hinsichtlich Brenndauer, Rauchbildung und dem nur marginalen Brennwert-Unterschied stets besser wäre Hartholz zum Heizen zu verwenden und Weichholz eher fürs Anzünden dieses Hartholzes einzusetzen. Genau diese Ergebnisse spiegeln sich auch tendenziell in der Praxis wieder: Das meist verwendete Brennholz für den Hausbedarf ist Buchenholz (= Hartholz) und Anzündhölzer bestehen meist aus Fichtenholz (= Weichholz). Trotzdem gibt es unzählige und oft verwendete Weichholzbriketts, die neben der Verwendung als Anzündhilfe auch hauptsächlich fürs Heizen verwendet werden. Warum ist das so? Darauf werden wir ganz unten nochmals eingehen.

Kann ich Weichholz mit Weichholzbriketts und Hartholz mit Hartholzbriketts gleich setzen?

Wir sind nun in der Analyse der Unterschiede zwischen Weichholz und Hartholz ins tiefste Detail gegangen, haben offizielle Werte von Studien hergenommen, klassifiziert und ausgewertet. Die Frage ist jetzt noch, ob ich die Ergebnisse für Weichholz auch für Weichholzbriketts und Hartholz für Hartholzbriketts hernehmen kann? Hierbei ist zu sagen, dass die Handelsdeklaration “Weichholzbriketts” immer vom vorwiegend verarbeiteten Holz bestimmt wird. Befinden sich im Holzbriketts beispielsweise 90% Weichholz-Späne und 10% Hartholz-Späne wird das Holzbriketts meistens trotzdem Weichholzbriketts genannt. Es zählt hierbei immer das überwiegend verarbeitete Holz. Manchmal wird bei starker Mixtur das Holzbriketts auch “Mischholzbrikett” genannt. Hier kann man davon ausgehen, dass der Anteil von Weichholz und Hartholz meist sehr gleich ist.

Grundsätzlich ist festzuhalten: Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal bei Holzbriketts ist immer das verarbeitete Holz und deshalb ist die obere Analyse in jedem Fall für die Bewertung von Holzbrikett herzunehmen. Einzig der Heizwert (der ja abhängig vom Wassergehalt ist), Zusatzstoffe, Bindemittel und das verwendete Brikettier-Verfahren sind ausschlaggebend für die Unterscheidung von Holz als Scheit und Holzbrikett.

Mit der oberen Analyse und dem darin enthaltenen Wissen, lassen sich Holzbriketts nun nicht nur mit Holz als Scheit vergleichen, sondern auch Holzbriketts Produkte, Marken und alle Arten untereinander.

FAZIT

Die Deklaration “Hartholzbriketts” und “Weichholzbriketts” wird bestimmt über das enthaltene Holz im jeweiligen Holzbrikett. Hartholz und Weichholz haben starke Unterschiede hinsichtlich sehr relevanter Heiz-Eigenschaften: Hartholzbriketts bilden sehr gut Glut, brennen dadurch länger und haben eine geringere Rauchentwicklung. Weichholzbriketts hingegen geben mehr Wärme ab und lassen sich leichter entzünden. Wichtig bei Holzbriketts ist stets der Heizwert, der vom enthaltenen Wasser abhängig ist. Umso näher sich der Heizwert dem Brennwert des zugrunde liegenden Holzes annähert, umso niedriger der Wassergehalt und umso besser daher die Qualität. Wichtig nochmals erwähnt: Der Heizwert kann niemals höher sein als der Brennwert. Wenn die Heizwert-Angaben eines bestimmten Holzbriketts gleich dem Brennwert des Holzes ist, ist das auch so gut wie unmöglich, aber hier empfehlen wir nochmals direkt beim Händler oder Hersteller konkret nach Datenblätter des Zertifikat-Ausstellers zu fragen.

Hartholzbriketts die wenig Wasser enthalten haben, können somit sogar in der Heizleistung mit durchschnittlichen Weichholzbriketts mithalten. Und auch umgekehrt: Weichholzbriketts, die wenig Wasser enthalten, haben neben einem ausgezeichneten Heizwert, auch eine geringere Rauchentwicklung und längere Brenndauer und können diesbezüglich auch mit mittelmäßigen Hartholzbriketts mithalten.

Grundsätzliches Fazit für die Anwendung von Hartholzbriketts und Weichholzbriketts: Hartholzbriketts eignen sich fürs lange Heizen. Weichholzbriketts eigenen sich fürs schnelle Aufwärmen von Räumen und Entzünden anderer Brennmaterialien.

Besondere Holzbriketts Produkte – Leistung auf höchstem Niveau

Nachdem Sie diesen ganzen Beitrag von oben bis unten gelesen haben, kann Ihnen bezüglich Holzbriketts niemand mehr etwas vormachen. Nun haben Sie ein umfangreiches Rüstzeug um Produkt-Spezifikationen von Hartholzbriketts bzw. Weichholzbriketts bzw. generell von Holzbriketts selbst bewerten und beurteilen zu können. Der Holzbriketts Markt, zählt, neben dem Pellet-Markt, zu einem der wettbewerbstärksten Brennmaterial-Märkten im privaten Heizsektor. Es gibt viele Hersteller, viele Marken und aufgrund dessen kann man schnell die Übersicht verlieren. Viele Hersteller und Händler kennen sich selbst nicht wirklich bei den Spezifikationen und Werten aus, und so kommt es oft zu Falsch-Angaben oder Missinterpretation in den Beschreibungen. Wir haben etliche Holzbriketts Marken analysiert, haben uns Zertifikate und Test-Berichte zuschicken lassen, um ein ehrliches und gutes Verständnis über das vorliegende Holzbrikett einer Firma zu bekommen. Wir nehmen ausschließlich Brennstoffe in unser Sortiment auf, die hochwertig und geprüft sind. Eine Übersicht und Preise der entsprechend von uns angebotenen Holzbriketts finden Sie hier: Hartholzbriketts bzw. Weichholzbriketts.

Wir möchten Ihnen jedoch nun zum Abschluss noch ganz besondere Holzbriketts Produkte vorführen, die trotz der zugrundelegenden Holz-Eigenschaften der einzelnen Baumarten (siehe Tabelle oben) besondere Leistung hinsichtlich Heizen und Brenn-Qualität erbringen. Diese Holzbriketts sind deshalb besonders für den häuslichen Heizbedarf von uns sehr zu empfehlen!

Alexander Mihajlovic aka Lex Lewis

Dieser Artikel wurde von Ing. Alexander Mihajlovic (aka Lex Lewis), dem Gründer von BrennstoffeKaufen, verfasst. Alexander Mihajlovic studierte Informationstechnologie und Medientechnik am TGM Wien und absolvierte das Studium Betriebswirtschaftlehre an der Wirtschaftsuniversität Wien mit Fokus auf Unternehmensführung und Innovation. Er wuchs im Kohlegeschäft seines Vaters auf, übernahm diesen und erweiterte den väterlichen Betrieb stetig mit weiteren, vor allem CO2 neutralen Brennstoffen. Mehr Informationen zu ihm und der Entwicklung von BrennstoffeKaufen finden Sie unter Online Brennstoffehandel und hervorragender Service